Achtsamkeit

be-mindfulWenn wir Achtsamkeit trainieren und dadurch lernen Erleben, Gedanken und Reaktion klar und deutlich zu sehen und auch voneinander zu trennen, erkennen wir Entscheidungsspielräume. Präsent sein mit dem, was ist; annehmen, was ist, führt unweigerlich zu mehr Ruhe, Klarheit, Entspannung.

Achtsam sein bedeutet ganz schlicht, die Erfahrungen, die wir in jedem Moment machen, klar zu erkennen und in unmittelbarem Kontakt zu sein mit dem, was passiert. Also bewusst und unvoreingenommen wahrnehmen, dass ich gerade atme, wie ich auf dem Stuhl sitze oder dass ich gerade diesen Text auf einem Bildschirm lese und auch, wie meine innere Haltung ist, wie ich gerade so gestimmt bin.

Das Training der Achtsamkeit führt zu mehr Offenheit für die direkte Erfahrung des Augenblicks und zu einem tieferen Verständnis für uns selbst. Wir können das Leben bewusster erleben, weniger mechanisch und angetrieben, einfach mehr Lebensfreude erfahren – auch in Zeiten von Krisen, Problemen oder Schmerzen – uns wieder in den Fluss des Lebens  integrieren, wie Jon Kabat-Zinn sagt.

Allzu oft sind wir gefangen in unseren Erwartungen, Wünschen an die Zukunft, Hadern mit der Vergangenheit, Bewertungen und reagieren alten Gewohnheiten entsprechend.

Entspannung    Meditation    Akzeptanz

Annette Härtel bei Putz-MeditationAchtsamkeits-Training lässt uns klarer wahrnehmen, was ist, wirklich kennenlernen, wie wir funktionieren.
Ein Übungs-Beispiel: wir scannen unseren Körper (BodyScan) und stellen fest, die Schultern sind verspannt. Nun heißt es nicht als nächstes: „Entspannen!“, sondern zuwenden, tatsächlich erfahren, was sich da zeigt. Dabei kultivieren wir eine neugierig-freundliche Haltung.
Auch in der Achtsamkeits-Meditation geht es darum, einfach wahrzunehmen, wie sich das momentane Geschehen, z.B. des Atems zeigt. Wir müssen nichts verändern, so dass es unseren Vorstellungen (z.B. von Meditation) besser entspricht.
So können wir uns auch Gedanken und Gefühlen auf diese Weise zuwenden, sie wahrnehmen als gerade entstandene Phänomene und Entscheidungszwischenräume sehen, die es uns ermöglichen aus dem „Autopilotmodus“ auszusteigen und bewusst zu entscheiden, was wir tun.
Wir wenden uns dem zu, was sowieso schon da ist und können bei allem, was wir tun (meditieren, essen, laufen, putzen…) unsere Lebendigkeit erleben.
Viele Menschen führt der Wunsch nach Entspannung zum MBSR-Kurs – Achtsamkeit ist keine Entspannungsmethode.
Freundliche Akzeptanz kostet viel weniger Energie als Widerstand und die Nebenwirkung kann durchaus Entspannung sein.
Wie hilfreich und unterstützend Achtsamkeit ist, wird inzwischen in vielen medizinischen, therapeutischen, forschenden Kontexten erkannt und veröffentlicht.